"Is dä Jong musikalisch?" - "Dat sieße doch!"
So oder ähnlich hätte der Kurzdialog zweier gestandener Düsseldorferinnen oder Düsseldorfer lauten können, wenn sie den kleinen LOECK wahlweise an seinem Kinderklavier oder auf dem Fußboden vor der archaisch anmutenden Kompaktanlage - Plattenspieler mit integrierten Lautsprechern - hockend hätten sehen können, voller Inbrunst wild gemischte Singles von Mama und Papa auflegend und diese einem fiktiven Radiopublikum begeistert anpreisend.
Nur konsequent, dass dem Kinderklavier schon bald Glockenspiel, Blockflöte und erste musikalische Unterrichtungen an der Städtischen Musikschule folgten. Dieser Teil des musikalischen Werdegangs wurde gekrönt vom Unterrichtsbeginn am ersten "richtigen" Instrument, dem Violoncello, auf dem der mittlerweile schon grundschulerprobte Filius eifrig kratzend die Zeichenfolgen auf dem Notenpapier zu interpretieren versuchte.
Zeitsprung in die Pubertät. Der Gymnasiast kratzt zwar immer noch, mittlerweile sogar im Schulorchester, neben dem Violoncello gelegentlich auch an juckenden Hautunreinheiten, will jetzt aber viel lieber schrammeln. Eine Gitarre muss her - damit lassen sich die pubertierenden Mädels nämlich weitaus besser beeindrucken (denkt er). Außerdem sind wir in den 80ern, und das gefühlvolle Intonieren friedensbewegten Liedguts englischer und deutscher Provenienz ist Pflicht.
Fehlt nur, dass er jetzt auch noch eine elektrische Gitarre haben will. Will er. Und sie wird tatsächlich angeschafft - mit zusammengekratztem Taschengeld samt elterlichem Extrazuschuss - und mit großem Stolz nach Hause getragen. Dort findet sie zunächst Anschluss an der mittlerweile nicht mehr ganz so archaischen Kompaktanlage im Jugendzimmer und plärrt fortan durch Haus und Nachbarschaft.
Mitte der 80er steht der stolze LOECK dann endlich mit einer echten Rockband auf der Bühne und gibt alles. Die Herzen der Mädchen fliegen ihm zu, er wirft die meisten wieder zurück. Aber nicht alle.
Bevor die Website jedoch aus den Fugen gerät, wollen wir abkürzen: Weitere Bands folgen, in den frühen 90ern sogar eine, die es bis ins Finale des damals angesagten Ruhrrock-Festivals schafft und auf der Eröffnungsveranstaltung der allerersten Popkomm, damals noch im Düsseldorfer ZAKK, konzertieren darf - inklusive Live-Übertragung im Radioprogramm des Westdeutschen Rundfunks! Ab Mitte der neunziger Jahre hat der inzwischen zum nur zeitweise und sehr bedingt motivierten Studenten der Germanistik herangereifte Musikus dann erstmal genug vom gemeinschaftlichen Schrammeln in muffigen Proberäumen. Erste Ausflüge ins freie Theater folgen, für das er Musik komponiert und produziert. Nach dem freien folgt dann sogar das städtische: Zwei Produktionen am Düsseldorfer Schauspielhaus mit dem renommierten Regisseur Dietrich Hilsdorf - endlich, der Durchbruch! Geschissen: Das Theater stellt sich als harte Nuss heraus, die es dem nun doch etwas frustrierten LOECK nicht zu knacken gelingt.
Er stellt Gitarre, Sampler, Atari und Cello erstmal in die Ecke und wird - Werbetexter. Ist doch auch schön. Aber nicht schön genug. Deshalb beschließt er, viele Kampagnen und Broschüren später, sich wieder seiner eigentlichen Liebe, der Musik zuzuwenden. Denn ohne geht es nicht - soviel ist klar. Die ersten Songtexte folgen, dann weitere, Lieder entstehen, werden aufgenommen, entwickeln sich allmählich zu einer veritablen Sammlung, die nun endlich auf einem ersten Album veröffentlicht werden will.
Fortsetzung folgt ...
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